Die Malerei von Tilman Rösch steht seit Mitte der 90-er Jahre in engem Austausch zu dem künstlerischen Verfahren der Collage. Vielfach sind die malerischen Arbeiten Kompositionen aus Gemäldefragmenten, die durch Übermalung in einen neuen bildnerischen Zusammenhang überführt werden. Aber auch dort, wo auf Collageelemente verzichtet wird, lassen sich Verdichtungen der Pinselstriche zu flächigen Gebilden erkennen. Die expressive Kraft der malerischen Geste wird in den Binnenstrukturen gebändigt, es entstehen malerische Epizentren, die in einem bildnerischen Austausch zueinander stehen und dabei naturhafte Assoziationen erschließen, ohne reale, landschaftliche Vorbilder zu benötigen.
Bernd Storz, Grenzgänge
BILDAUSWAHL